Hier ein kleiner Notfall-Koffer für dich:


Hier haben wir dir eine Liste mit nützlichen Tipps zusammengestellt, wenn sich die Situation bei dir gerade zuspitzt. Wenn du dich in Gefahr befindest, dann wende dich bitte umgehend an die Polizei oder an das nächste Frauenhaus!

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Medizinische Kinderschutzhotline (Link): Telefon 0800 19 210 00 - sie ist rund um die Uhr erreichbar und gibt Angehörigen von Heilberufen, Kinder- und Jugendhilfen und Familiengerichten fachliche Beratung bei Verdacht auf Misshandlung, Vernachlässigung oder sexuellen Missbrauch an Kindern.

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Der WEISSE RING (Link) ist täglich unter folgender Rufnummer erreichbar, die extra für Opfer von Straftaten eingerichtet wurde:

Opfer-Telefon des Weißen Rings: 116 006

Sie ist bundesweit erreichbar und kostenfrei sowie anonym. Das Telefon ist besetzt 7 Tage die Woche von 7 bis 22 Uhr.

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Auf der Website der Frauenhaus-Koordinierung kannst du sofortige Beratung und Hilfe finden (scrolle etwas nach unten und gib deine PLZ ein, um ein Frauenhaus in deiner Nähe zu finden):

Frauenhauskoordinierung (Link)

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Notfalltelefon | Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 116 016 ‒ kostenlos, 365 Tage / Jahr rund um die Uhr erreichbar, und auf Wunsch anonym / Hilfetelefon (Link). Die Nummer ist nur innerhalb Deutschlands erreichbar. Es werden bei Bedarf Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfsangebote in der Nähe vermittelt. Beraten wird in 18 Sprachen.

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Telefonseelsorge (Link): Telefon 0800 111 0 111 | 0800 111 0 222 oder 116 123. Auf der Website gibt es auch die Angabe für den Chat. Beides - Telefon und Chat - sind rund um die Uhr erreichbar.

In psychiatrischen / psychologischen Krisensituationen kann man sich ansonsten z.B. an seinen Arzt, den nächsten Sozialpsychiatrischen Dienst oder die Psychiatriekoordinierung bzw. direkt an ein psychiatrisches Krankenhaus wenden. Für eine Psychotherapeutenliste zur ambulanten Psychotherapie kannst du deine Krankenkasse kontaktieren.

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Ansonsten kannst du dir beim polizeilichen Opferschutz oder, wenn du Kinder hast, beim Jugendamt Unterstützung holen, falls nötig. Auch anwaltliche Hilfe ist ggf. hinzuzuziehen.

 

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Hier meine grundsätzlichen Tipps:

  1. Schreibe ab sofort unbedingt alle Vorfälle auf - mit Screenshots, Datum und Uhrzeit! Sammle bereits jetzt Beweise für gewalttätige Übergriffe, Abwertungen jeder Art etc. Solltest du sie später nicht vor Gericht benötigen, dann dienen sie dir dennoch zur Unterstützung deines Selbstbildes, damit du nichts vergisst und dir sicher sein kannst, dass du richtig gelegen hast. Vertraue deiner Wahrnehmung!
  2. Ändere Passwörter (z.B. vom Google-Konto, von E-Mail-Konten, Amazon, Social-Media-Profilen, Bank-Konto, Smartphone und sämtlichen Online-Zugängen etc.)
  3. Lege ab sofort Geld zurück - z.B. für Wohnungskaution, Auto, Miete und was du für den Anfang benötigst, falls du wenig oder gar kein eigenes Geld hast, und ggf. aus- oder umziehen musst.
  4. Hast du ein eigenes Bankkonto, auf das nur du zugreifen kannst? Wenn nicht: Geh' dir unbedingt eines beantragen - bei einer anderen Bank als bisher. Achtung: Die Bank sendet dir postalisch die Briefe mit den Passwörtern etc. zu. Solltest du nicht wollen, dass dein*e Partner*in von der Kontoeröffnung etwas mitbekommt, solltest du hier vorsichtig sein und dir die Post entweder persönlich geben oder sie dir an eine sichere Adresse senden lassen.
  5. Wer öffnet deine Post? Benötigst du einen Nachsendeantrag (auch für die Post von der Bank bedenken, wer die Post öffnen kann!)? Es gibt mittlerweile die Möglichkeit, sich Briefe von der Post eingescannt digital zusenden zu lassen (E-Post-Verfahren). Die Briefe kannst du dir dann zu einer sicheren Adresse als Paket mehrfach monatlich senden lassen.
  6. Wird er / sie körperlich gewalttätig dir oder deinen Kindern gegenüber? Dann suche dir umgehend Hilfe im Frauenhaus, bei Freunden / deiner Familie, der Polizei, dem weißen Ring o.ä.
  7. Bereite alle wichtigen offiziellen Papiere vor, die du für einen schnellen Auszug und später für ggf. einen gerichtlichen Streit für das Sorge- / Umgangsrecht brauchst. Bist du erst einmal ausgezogen ist die Tür zu. Bitte denke an Ausweise, Krankenkassenkarten, Impf- und Reisepässe, Geburtsurkunden u.ä.
  8. Welche Dinge brauchst du neben wichtigen Dokumenten ggf. noch? Deine Wertsachen? Tablet / Laptop mit deinen Daten? Bestimmte Medikamente? Tagebuch, in dem du ggf. Vorfälle notiert hast? Was brauchen die Kinder?
  9. Denke daran, dass viele digitale Kontrolle (Auto tracken, Handy hacken, Profile überwachen usw.) ausüben, wie auch immer das bei dir aussehen könnte.
  10. Bitte bedenke auch, dass du bei Telefonanmeldungen bei einigen Gesellschaften grundsätzlich ins Telefonbuch / Telefonverzeichnis mit aufgenommen wirst. Bei mir war das damals so in der absolut kritischen Phase. Ich habe ewig gebraucht, bis die verstanden haben, dass das nicht lustig ist und ich Anzeige erstatten werde, wenn nicht umgehend meine Daten aus dem Netz genommen werden. Achte im Vorfeld bereits auf solche Dinge und kreuze hier unbedingt an, dass du das NICHT möchtest, falls die Gefahr von Stalking und Gewalt besteht!