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28. Juli 2023
Wissen Narzissten, dass sie Narzissten sind?
23. Februar 2024Traumabewältigung | Nocontact | Netzwerk-Hygiene | Narzissmus.
In diesem Beitrag geht es mir vor allem um die „weiteren“ und nicht die ganz „nahen“ Kontakte, wie Familie oder Expartner*innen. Solltest du z. B. eine*n Narzisst*in als Partner*in haben und diese*r treibt dich bereits in den psychischen Zusammenbruch, dann gehe bitte unbedingt so schnell wie möglich in den Nocontact (wenn das möglich ist und du nicht z.B. Kinder mit demjenigen hast). Das nur als kleine Vorbemerkung. Solltest du hier größere Schwierigkeiten mit jmd. haben, hole dir wenn möglich Unterstützung an die Seite.
Ich meine hier also eher weitere Kontakte, wie ehemalige Kolleg*innen oder weitere Bekannte u.ä., die dir schon damals nicht guttaten und die immer noch dein Netzwerk verstopfen. Ein sehr bewusstes Aussortieren solcher Kontakte kann äußerst meditativ und befreiend wirken, wie ich heute festgestellt habe. Bereits seit einigen Tage verspürte ich diesen Impuls, mich endlich auch energetisch von Menschen zu lösen, die mir lange Zeit große Bauchschmerzen bereitet haben. Und mit den meisten von ihnen hatte ich faktisch schon seit vielen Monaten oder sogar Jahren gar keinen wirklichen Kontakt mehr. Meistens fliegen sie bei mir z. B. aus WhatsApp eh relativ schnell raus. Zumindest landen sie schnell im Archiv, wo ich sie nicht jedes Mal beim Durchscrollen direkt sehen muss.
Und was bringt es, wenn mich XING, LinkedIn, Facebook und Co. an jedem Geburtstag dieses Menschen an ihn erinnern? Richtig – es führt dazu, dass ich an SEINEM oder IHREM Tag an denjenigen denke und daran, wie weh mir derjenige vielleicht mal getan hat. Und ich finde, das Privileg, am Geburtstag eines Menschen an diesen zu denken sollten nur Menschen erhalten, die man mag, die einem guttun und die einem wirklich wichtig sind. Im Alltag gibt es auch so genug Triggerpunkte, die einen an solche Menschen konkret erinnern.
Doch nun fange ich in ein paar Tagen einen neuen Job im Angestelltenverhältnis an. Zwei Jahre hatte ich um eine Selbstständigkeit gekämpft, die ich leider direkt am Anfang der Coronazeit begonnen hatte. Da ich noch keine Referenzumsätze hatte, fiel ich durch alle finanziellen Hilfen durch. Zudem wurden ja die Leute gekündigt oder in Kurzarbeit geschickt und kaum neue Mitarbeiter eingestellt – und da ich als Arbeitsvermittlerin und Personalberaterin tätig war, konnte ich mich leider nicht auf Dauer halten und musste wieder nebenher einen Angestelltenjob ausführen.
Und dennoch war es das Beste, was ich hätte tun können. Denn ich lernte nicht nur viel, ich war auch trotz allem sehr viel unabhängiger von Menschen, die mir ganz und gar nicht guttaten.
Und viele dieser Kontakte blockierten mich irgendwie energetisch immer noch, alleine dadurch, dass wir „im Netzwerk“ miteinander verbunden waren und jeder vom anderen die News verfolgen konnte. Wobei ich auf den sozialen Netzwerken nicht viel bis gar nichts poste und ich es viel mehr war, die die News der anderen mitverfolgten MUSSTE, wenn ich einen Blick in die App warf. Bei einigen Kontakten fragte ich mich, wo der Sinn darin lag, sie die ganze Zeit tatsächlich noch zu behalten. Viel zu oft ärgerte mich dieses ganze Egogeschwafel und die übertriebene Selbstdarstellerei, man spielte sich auf als hip und fancy, bei gleichzeitiger Versicherung dem Leser gegenüber, man sei so bescheiden und empathisch usw. (sinngemäß). Menschen, denen ich lange Zeit als Projektionsfläche für ihre Niederträchtigkeit diente, die mir meine Ideen schlechtgeredet und sie hinterher als die eigenen verkauft haben. Und das verwickelte mich im Kopf immer und immer wieder in dieses klebrig-dunkle Toxennetz.
Doch nun kam ich zu dem Schluss: Wenn sie etwas von mir wollen, können sie mir eine E-Mail schreiben. Jeder Kontakt, den ich nicht persönlich kenne, ist besser als ein Kontakt, der mich gemobbt – oder den Mobber aktiv geschützt – hat, und den ich nicht haben will. Allerdings muss ich zugeben, dass es mir bei einigen Kontakten wiederum schwerfiel und ich ein mulmiges Gefühl hatte sie auszusortieren. Und dennoch tat ich es dann letztlich, einfach weil ich es konsequent durchsetzen wollte, endlich zu mir zu stehen. Mich nicht mehr selbst zu quälen mit diesem Anblick.
Und es fühlte sich gut an. Nach dem Blockieren einiger Kontakte atmete ich plötzlich tief und frei durch. Der parasympathische Shift. Es löste sich etwas, wie man so schön sagt. Ich habe damit mir selbst gegenüber ein Statement abgegeben. Mich energetisch irgendwie abgekoppelt. Und das wirkte sich schon fast meditativ und beruhigend auf meine Stimmung und mein ganzes System aus. Es war wie Haare schneiden nach einer beendeten Beziehung. Sehr befreiend. Und so einfach.
Neulich las ich irgendwo, dass das Entfernen von Kontakten kindisch sei – oder mit dem Trotz des inneren Kindes zu tun habe, nach dem Motto: Ich bin nicht mehr dein Freund! Das sehe ich in diesem Fall völlig anders und möchte das hier noch einmal festhalten und betonen, was ich oben bereits geschrieben habe: Toxische Menschen und Narzissten, die einen abgewertet und gemobbt haben, oder andere dabei bestärkt und geschützt haben, oder auch nur nicht eingegriffen haben, haben in deinem Leben – und deinen Kontakten – nichts mehr zu suchen, wenn irgendwie möglich. Du gibst damit ein Statement FÜR DICH ab und reinigst deinen energetischen Bereich, indem du nicht mehr zusehen musst, was diese Menschen alles tun, wie sie sich brüsten und wie sie sich anderen gegenüber darstellen als etwas, das sie dir gegenüber nie waren. Jedenfalls waren das meine Gründe. Und es fühlt sich gut an, nun mit aufgeräumten sozialen Netzwerken in den neuen Job zu starten.
Ein weiterer Einwand gegen das Blocken von Kontakten könnte jedoch sein: Man sieht sich immer zwei Mal im Leben – gerade in der Berufswelt. Hier würde ich empfehlen, das Eine gut gegen das Andere abzuwägen, wenn du tatsächlich Sorge hast. Und wenn du dir noch unsicher bist, trotz Impuls, toxische Kontakte endlich loszulassen, dann warte halt noch ab, bis du dir sicher bist oder lass sie in deinem Netzwerk, wenn du z.B. Angst hast, dass sie dadurch beleidigt sind und dir irgendwie hintenrum schaden könnten.
Gleichzeitig habe ich übrigens den Zugang von außen zu meinen Netzwerken wieder viel mehr privatisiert. Denn während meiner selbstständigen Tätigkeit wollte ich natürlich vermehrt aufgefunden werden und mich so gut es ging transparent nach außen darstellen. Auf XING sieht man ja, wenn man den Premium-Account hat, wer das Profil besucht. Wird man gegoogelt und von außen wird das Profil besucht, dann sieht man dort, dass man einen unbekannten Besuch von außen auf dem Profil hatte. Ich finde diese Funktion sehr gut, auch wenn man dann nie weiß, wer es war. Und gerade in letzter Zeit habe ich vermehrt Besuche von außen, die konkret meinen Namen gegoogelt haben. Diese Funktion ist auf den sozialen Netzwerken nun auch wieder deaktiviert, d.h. man muss eingeloggt sein, um mein Profil zu besuchen. Auch das kann man natürlich mit Fakeprofilen umgehen, und dennoch gibt es mir ein besseres Gefühl, dass nun nicht jeder ungesehen alles herausfindet, was ich Neues mache und wo. Denn um extra ein Fakeprofil für sowas anzulegen, das machen nur wenige und ganz bestimmte Leute. Und um die ist es um so weniger schade.
Übrigens habe ich auch – wo ich mal dabei war – alle Passwörter neu verkryptet. Insgesamt geht es mir mit alledem jetzt besser 🙂
Tu auch du dir überall Gutes, wo nur möglich, entferne Menschen aus deinem Leben, die deine Grenzen nicht respektieren, und umgib dich mit Menschen, die dir guttun und dir Gutes wollen. Das wird dir mehr Sicherheit geben.
Was hältst du vom medidativen Kontakteblockieren? Hast du auch schon mal vollumfänglich deine Netzwerke durchgebürstet und aufgeräumt und dich energetisch von Netzwerkballast entkoppelt?
Bildquelle: Social media concept. Communication network. by metamorworks | Getty Images | Canva Pro