
Was ist psychischer Missbrauch?
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28. März 2022Wie sich starke Abwertungen in der Kindheit auf uns auswirken können.
„Dich müsste man mal auf Video aufnehmen und allen zeigen, was du für ein dummes und schreckliches Kind bist!“ – Originalzitat einer hoch-toxischen Mutter (pathologische vulnerable Narzisstin) zu ihrem Kind. Oder: „Du heißt doch Louis und nicht Luzifer!“ Oder auch: „Jungs sind halt Mamakinder“ – Zitat einer verdeckten Narzisstin ihrer Tochter gegenüber, der sie als Kind ständig gesagt hat, sie hätte eigentlich ein Junge werden sollen, weil die ganze Familie sich ja einen Jungen gewünscht hätten. „Du hättest Theo heißen sollen!“ Ihr kleinerer Bruder wurde dann extrem bevorzugt unter dem Vorwand, dass Jungs einfach eher zur Mutter gehören, Mädchen eher zum Vater (der in diesem Fall aber LEIDER nie da war und sich ebenfalls nur vor Verantwortung drückte, weil er LEIDER ebenfalls ein Narzisst war).
Zudem weiß ich mittlerweile von vielen Betroffenen, die zu Hause auch physisch nicht in Sicherheit waren, da die Eltern einfach so in sich gekehrt und mit anderen Dingen beschäftigt waren, dass sie auf die Kinder schlichtweg nicht gut aufgepasst haben. Unfälle standen da an der Tagesordnung – mit Nägeln, die vor offenen Steckdosen lagen, mit offenen Fenstern, wo Kinder mit 2 Jahren auf dem Stuhl davor platziert und über längere Zeit nicht mehr beaufsichtigt wurden, mit scharfen Messern die vor kleinen Kindern einfach liegen gelassen wurden usw.
Urvertrauen und Zugehörigkeitsgefühl zu entwickeln: absolut unmöglich für ein Kind, das häufig solche Aussagen von Menschen hört, auf die es mit Leib und Leben angewiesen ist.
Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Hass manche Eltern ihren Kindern entgegen bringen können. Dieser Hass narzisstischer Eltern ist der auf diese Kinder (meist die sog. Sündenbockkinder) projizierte Selbsthass, was dem Kind aber nicht weiterhilft, denn es ist einfach nur da und kann nichts dagegen tun. Und viele, viele, viele Betroffene brauchen selbst nach Jahren des Kontaktabbruchs zu ihren toxischen Eltern sehr lange, um als Erwachsene damit umgehen zu können.
Ebenfalls ganz erstaunlich ist es, wie toxische Eltern ihre Kinder häufig vor anderen bloßstellen, ohne Mitgefühl oder sich jemals zu entschuldigen. „War doch auch gar nichts“, heißt es dann oft, oder: „Das empfindest du ja nur so.“ Oder: „Was glaubst du denn, wie ich damals von meinen Eltern behandelt wurde. Dir geht es viel zu gut!“
Erwachsenen – und das möchte ich hier in aller Deutlichkeit sagen – haben ihre Verantwortung ihren Kindern gegenüber wahrzunehmen. Wenn sie ihre Kinder vernachlässigen, weil sie nicht in der Lage sind, sie zu erziehen und ihnen auch emotional ein anständiges Zuhause zu geben, haben sie sich Hilfe zu holen. Da gibt es meiner Ansicht nach keine Ausreden und Schuldabwälzungen aufs Kind. Punkt.
Das Zitat („Dich müsste man mal auf Video aufnehmen, und allen zeigen, was für dummes und schreckliches Kind du bist!“) ist übrigens ein Muster, das wir generell bei psychischem Missbrauch und Manipulation in dysfunktionalen, sehr stark narzisstisch angeführten Familien sehr häufig vorfinden. Denn toxische Menschen versuchen eigentlich immer, andere mit in ihre Manipulation hineinzuziehen, das Opfer bzw. den / die Betroffene*n schlecht zu machen und dadurch zu isolieren, um es emotional völlig zu destabilisieren und eine tiefe Macht über ihn / sie auszuüben. Da viele Dinge sehr verdeckt im Hintergrund ablaufen, was der /die Betroffene zwar spürt, aber selbst unter Erwachsenen für die Betroffenen nicht wirklich ausfindig zu machen ist, da meist von seiner Seite aus nichts Schlimmes vorgefallen ist, wird derjenige innerlich derart dekonstruiert, dass schwerste Traumata entstehen.
Wo sich Erwachsene schon nicht ausdrücken und mitteilen können, wie das in toxischen Beziehungen sehr häufig der Fall ist, wie soll das ein Kind schaffen, dessen Wahrnehmung ständig infrage gestellt und dessen Person und Existenzberechtigung ständig abgewertet wird?
Da man pauschal eigentlich keinen Rat für Außenstehende geben kann, möchte ich zumindest auf einen Umstand hinweisen, den man eigentlich immer berücksichtigen kann:
Nicht mitzuspielen bei ständigen Lästereien und dem Schlechtmachen oder gar Verteufeln von anderen Menschen (Kindern und Erwachsenen), ist ein guter Anfang. Werde nicht zum „Flying Monkey“! Wenn du selbst zum Lästern neigst, werde dir bewusst darüber, dass du manchen Menschen dadurch – vor allem, wenn das regelmäßig und über dieselbe Person der Fall ist – sehr schweren Schaden zufügen kannst, wenn du dadurch Teil der manipulativen Strategie eines toxischen Menschen wirst. Das Thema geht uns alle an!